Aarauerinnen auf dem undankbaren 4. Olympiarang
Nach zwei knappen Niederlagen im Halbfinal gegen Japan und im Bronzespiel gegen Schweden landen die Aarauer Curlerinnen Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz auf dem undankbaren 4. Olympiarang. Mit 8 Siegen aus 11 Partien gelang ihnen dennoch ein ausgezeichnetes Turnier.
«Es ist sehr enttäuschend, vor allem weil wir in den Finalspielen nicht zeigen konnten, was wir eigentlich können,» sagte Skip Silvana Tirinzoni unmittelbar nach dem verlorenen Spiel gegen die Schwedinnen. «Es war einfach nicht genug heute; wir haben uns mehr erhofft – vor allem nach der guten Round Robin.»
Starke Leistung in der Qualifikation
Die Schweizerinnen lieferten in den Qualifikationsspielen in der Tat eine beeindruckende Leistung ab. Obwohl es nicht mehr ganz so einfach schien, wie noch an der WM in Calgary vor einem Jahr, denn ihre Gegnerinnen leisteten zum Teil harten Widerstand. Aber mit seinen Wettkampfqualitäten gelang es dem Schweizer Quartett immer wieder, enge Spiele zu seinen Gunsten zu entscheiden. So stand die Playoff-Qualifikation bereits früh fest und mit Japan wartete im Halbfinal wenigstens auf dem Papier nicht unbedingte der stärkste mögliche Gegner.
Doch den Japanerinnen gelang im Halbfinal mit einem Teamdurchschnitt von 88 Prozent die beste Turnierleistung und damit praktisch alles. Die Schweizerinnen zeigten nach einem 2:5-Rückstand zur Pause zwar grossen Kampfgeist und taktisches Geschick. Sie kamen dank eines Dreierhauses im 7. End wieder an die Japanerinnen heran und hatten auch im 9. und 10. End ihre Chancen. Aber im entscheidenden Moment fehlten die letzte Präzision und auch das Wettkampfglück.
Ähnlich verlief auch das Bronzespiel gegen die Schwedinnen. Nach einem 2:6-Rückstand nach sechs Ends schien die Partie entschieden, aber auch hier schafften die Schweizerinnen mit einem starken Endspurt fast den Anschluss. Im 10. End besiegelte die Schwedin Anna Hasselborg mit einem Draw zum Vierfusskreis die bittere Niederlage der Schweizerinnen.
Es fehlte nur wenig
Was bleibt? – Es war trotz allem ein starkes Turnier der Schweizerinnen. Sie haben mit ihrem Leistungswillen und ihrem strategischen Können in zahlreichen spannenden Partien einmal mehr beste Werbung für den Curlingsport in der Schweiz gemacht. Im Curling entscheiden oft nur wenige Zentimeter über Sieg und Niederlage. Diesmal stand das Glück des Tüchtigen nicht auf der Seite der zweifachen Weltmeisterinnen. Wir ziehen dennoch den Hut und gratulieren zum starken Auftritt des Teams an den Olympischen Spielen in Beijing!