Cupsieg für den Curling Club Aarau und Zug

Das Juniorenteam Aarau-Zug unter Skip Yves Kurmann holt am Schweizer Cup der Junioren vom 23. – 25. Februar 2024 in der Bundeshauptstadt verdient als einzig ungeschlagenes Team den Pokal und den Titel des Cupsiegers der Saison 23/24

Kurzbericht in der Aargauer Zeitung vom 27.02.2024 –> Link

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Das Curlingteam Aarau-Zug hat sich auf die Saison 23/24 frisch zusammengestellt. Bereits zu Beginn der Saison war klar, dass das Team nur eine Saison zusammenspielt, da drei der fünf Spieler Ende der Saison 23/24 altershalber nicht mehr an den nationalen Wettkämpfen mittun knnen. «Aus genau dem Grund war uns bereits zu Beginn der Saison klar, dass wir so viel wie möglich investieren wollen, um an den nationalen Wettkämpfen noch etwas abräumen zu können», wie Nils Freimann, Second im Team Aarau-Zug, ausführt. Fortan hiess es rund acht bis zehn Stunden Eistraining in der Woche und rund drei bis vier Stunden Fitness neben dem Eis. Eine beachtliche Investition für fünf Jungs, welche sich in Ausbildung oder bereits in der Arbeitswelt wiederfinden.

Nach dem sehr enttäuschenden Ausscheiden in der Qualifikation der Schweizer Meisterschaft, wo das Team Aarau-Zug nur den 7. Platz belegen konnte, war die Stimmung am Tiefpunkt. Jonas Dietiker, Lead im Curlingteam Aarau-Zug meint dazu mit gedrückter Stimme: «Es war eine grosse Leere, etwas, was ich bisher noch nie gespürt habe. Du arbeitest hart an einem Ziel, investierst einen sehr grossen Teil deiner Freizeit und stellst dein Privatleben hinten an. Am Schluss musst du feststellen, dass es nicht geklappt hat mit dem grossen Ziel des Schweizer Meisters». Nach dem knapp überwundenen Tief den Fokus wieder auf den Schweizer Cup im Februar in Bern zu legen, fiel dem Team nicht einfach. Doch es war für alle klar: Der Schweizer Cup stellt die noch einzige Möglichkeit dar, an nationalen Titelkämpfen mit einem hervorragenden Resultat hervorzugehen.

Die ersten zwei Spiele am Schweizer Cup, welche allesamt am Freitag bestritten wurden, gingen gegen unterklassige Gegner. Auf dem Papier war das Resultat eigentlich bereits klar abgedruckt, doch es musste noch aufs Eis gebracht werden. In der Qualifikation zur Schweizermeisterschaft war ein grosses Problem, dass das Team ihrer Favoritenrolle nie wirklich gerecht werden konnte. Wir hatten sichtlich Mühe mit augenscheinlich schwächeren Teams, meint Vincent Geselle, Third im Team Aarau-Zug. Das Team konnte jedoch in beiden Spielen ihrer Favoritenrolle gerecht werden und konnte beide Spiele klar gewinnen mit deutlichen Resultaten von 12:3 und 10:5.

Bereits vor dem ersten Spiel am Samstagmorgen um 08.00 Uhr gegen den Underdog aus der welschen Schweiz war klar, dass das Team mit einem Sieg die vorzeitige Viertelfinalqualifikation erreichen kann. «Nur nicht mit zu viel Druck ins Spiel gehen», mahnt Reto Wermelinger, Coach des Teams, seine Equipe vor dem Spiel. Doch auch in diesem konnte das Team den gestellten Ansprüchen mit einem Resultat von 11:4 klar gerecht werden. Die Vorfreude lag nun auf dem Abendspiel um 20.00 Uhr gegen das kanadische Team. Der schweizerische Curlingverband «Swisscurling» und der kanadische Verband kennen ein Austauschprogramm, welches die Siegerteams der beiden nationalen Cups an den jeweils anderen Cup schickt. Da die Viertelfinalqualifikation bereits klar war, konnten wir locker und voller Freude ins Spiel starten. Das Spiel war knapp und wurde schlussendlich nur dank einem Fehler des Gegnerischen Skips zu unseren Gunsten entschieden. «Ich konnte dem letzten Stein nicht mehr zuschauen, so nervös war ich, da ein Sieg für uns möglich war», meint Jonas Dietiker. So kam es dann auch.

Als Gruppensieger durften wir im Viertelfinale am Sonntag gegen den Achtplatzierten spielen. Nach anfänglichen Mühen konnten wir das Spiel 8:3 gewinnen und standen im Halbfinale. «Nun soll das Glück auf unserer Seite stehen. Bisher gingen alle Spiele gegen Basel 1 verloren. Heute gehen wir als Sieger vom Eis, meint Fourth Gian Wildhaber. So ging es in ein hart umkämpftes Spiel mit anfänglichen Vorteilen für die Basler. Dank eines sensationellen Steins unseres Fourth Gian Wildhaber konnten wir uns einen Vorteil für das letzte End erspielen. Leider gelang im letzten End sowie im Zusatzend der entscheidende Stein nicht und wir mussten ein sogenanntes Shoot-Out spielen. Dabei spielt jedes Team einen Stein zum Zielkreis, welcher gemessen wird und der bessere gewinnt. Die Basler spielten den Stein sehr gut, 23.4 Zentimeter betrug der Abstand vom Zielkreis zum Stein. Gian Wildhaber bewies Nerven und spielte seinen Stein ebenfalls sehr gut. Noch bevor der Stein gemessen wurde, applaudierte das Publikum auf den Rängen zu unseren Gunsten. «Ich dachte mir, das kann doch nicht klar sein, dass wir gewonnen haben. Es sah sehr knapp aus, meint Jonas Dietiker dazu. Messresultat: 23.1 Zentimeter!!! Unglaublich, lediglich drei Millimeter sicherten uns den Finaleinzug! Die Freude war grenzenlos.

Nach einer kurzen, knapp 45-minütigen Pause kam es zum Derby im Finale des Schweizer Cups! Aarau-Zug vs. Wildhaus-Zug. «Für uns ein Traumfinale», wie Yves Kurmann meint. Das Spiel war zu Beginn recht ausgeglichen, nach vier Ends zur Halbzeit stand es ausgeglichen 3:3. Ein harter Kampf um die weiteren Punkte startete gegen Ende des Spiels und nach sieben Ends, da aus Zeitgründen das letzte End nicht mehr gespielt werden durfte, stand es wiederum unentschieden, 5:5. Also starteten wir in das Zusatzend, die sogenannte Verlängerung im Curler-Fachjargon. Das Zusatzend konnte sich nun das Team Aarau-Zug sichern und krönt sich zum verdienten Cupsieger. Nach sieben ungeschlagenen Spielen, unglaublich!

Für den Curling Club Aarau ist es bisher der bedeutendste Titel der Juniorenabteilung und für das Team die Krönung für den grossen Einsatz und den Willen, der an den Tag gebracht wurde.

Bericht: Jonas Dietiker